Wissensmanagement und was wir dafür von den Skaninaviern lernen können

Wie schon in meinen Seiten „Beschreibung von Wissensmanagement“ und „Gründe für das Scheitern des Wissensmanagementsystems“ beschrieben, besteht Wissensmanagement nicht nur aus dem Aufbau eines riesigen „Nachschlagewerks“ für eine Organisation bzw. aus einem großen Datenvolumen oder einer Datenbank. Wissensmanagement geht viel weiter und umfasst sowohl die Organisation als auch die Menschen der Organisation und das Miteinander.

Beim Aufbau von Wissensmanagement muss ein System geschaffen werden, welches den Mitgliedern der Organisation hilft, ihre Aufgaben besser und leichter zu erfüllen und dafür das benötigte Wissen zur Verfügung zu stellen. Wie schon beschrieben sind Communities of Practice eine sehr gute Möglichkeit dazu, da diese Communities sowohl einen Wissensaustausch als auch eine Wissensdokumentation - auch von Lessons Learned -, fördern. Als Moderator eines Treffens einer solchen Community und auch beim generellen Aufbau eines Wissensmanagements ist es sehr wichtig, Interesse an den Mitmenschen in der Organisation zu haben; man muss die Menschen mögen. Es kann dabei sogar noch weiter gehen als nur Wertschätzung für diese Menschen zu bekunden. Geht man beim Aufbau des Wissensmanagements nicht mit dieser entsprechenden Motivation an die Arbeit, kann dies ein wesentlicher Grund für das spätere Scheitern des Wissensmanagementsystems sein.

Einen guten Blick in die Psychologie der Menschen liefert dazu das Buch „Acht Stunden mehr Glück“ von Maike van den Boom. In diesem Buch wird einerseits dargestellt wie man mehr Glück und Erfolg in seinem beruflichen Leben finden kann und wie es den Skandinaviern gelingt, dies besonders gut zu erreichen und dabei noch zusätzlich beste Arbeitsergebnisse zu erzielen. In dem Buch wird berichtet, dass festgestellt wurde, dass Abteilungen der Manager, die es hinbekommen, glückliche Mitarbeiter zu haben, auch diejenigen sind, die das Geld verdienen. Skandinavier wollen ein rundum glückliches Leben nicht nur Work-Life-Balance. Es wird in Skandinavien auch keine strikte Trennung zwischen Beruf und Privatleben gemacht. Es ist immer die selbe Person mit den selben Interessen und Vorlieben, sowohl im Beruf als auch privat.

Aus den beschriebenen Beispielen kann viel für den Aufbau des Wissensmanagements abgeleitet und gelernt werden. In Skandinavien tauschen sich die Menschen sehr intensiv und freiwillig über deren Erkenntnisse und ihr Leben aus, diskutieren dabei länger, sind dabei aber auf längere Sicht dadurch erfolgreicher und nachhaltiger. Es wird vor allem auf das Gemeinwohl geschaut, aber auch darauf geachtet, dass es den einzelnen Mitgliedern der Organisation gut geht. Es wird auf die speziellen Bedürfnisse des Einzelnen sehr viel Rücksicht genommen.

Ein wichtiger Gedanke ist dabei das skandinavische Zauberwort „gönnen und nicht zu neiden“.

Skandinavier sind in Ihren Handlungen weniger regelorientiert. Es wird stets über Ausnahmen und Regelumgehungen nachgedacht. Weniger mit Regeln zu lenken bedeutet aber auch Vertrauen in die menschen zu haben und Verantwortung zu übertragen und auch die Verantwortung dann für sein eigenes Handeln zu übernehmen. Es zeigt sich, dass beim Aufbau eines Systems zum Wissensmanagement nicht zu viele geregelt werden sollte. Die Mitglieder sollten möglichst freiwillig und aus dem Wunsch sich gegenseitig dabei zu unterstützen das gemeinsame Ziel zu erreichen, ihr Wissen teilen.

Betrachtet man diese Punkte aus Sicht der Religionsgeschichte, so zeigt sich, dass die Juden sehr durch viele Regeln geprägt waren und zu ihren vorgegebenen Regeln der alten Schriften noch den Talmud hinzugefügt hatten. Jesus brach manche jüdische Regel (siehe z. B. Matthäus Kapitel 12 die Verse 1 bis 12) und stellte dann nur zwei wichtige Gebote auf (Matthäus Kapitel 22 die Verse 36 bis 40), Gott als den Schöpfer zu lieben und die Mitmenschen zu lieben. Eine Beachtung dieser beiden Gebote führt schon dazu, dass die Natur nicht misshandelt wird und sorgsam mit ihr umgegangen wird und auch Rücksicht auf den Mitmenschen genommen wird und man auf dessen Wohl bedacht ist.

Ein aufrichtiges Interesse an den Mitgliedern der Organisation und der Wunsch Nutzen zu bieten sollte ein Hauptanliegen beim Aufbau des Wissensmanagements sein. Das Buch von Frau Boom liefert sehr viele gute Gedanken wie dies umgesetzt werden kann.

Abschließend sei hier auf ein Zitat aus dem Buch von Frau Boom von Mahadma Gandhi verwiesen „Du musst selbst zu der Veränderung werden, die du in der Welt sehen willst.“ Jeder der ein Wissensmanagement in einer Organisation aufbauen will, sollte bestrebt sein den Mitgliedern dieser Organisation, einen Nutzern zu bieten und sollte dabei aufrichtig an Mitgliedern der Organisation interessiert sein.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Hinweise zur MItarbeiterbindung

Managementsysteme und Wissensmanagement

Gedanken zur automobilen Zukunft der Mobilität