Betrachtungen zu Zukunftsentwicklungen

 Gründe sich eingehend mit der Zukunft zu befassen

Es sollte in unserem eigenen Interesse liegen uns für unsere Zukunft und die unserer Nachfahren zu interessieren, denn unser jetziges Handeln wird uns und unsere Nachfahren beeinflussen und entscheidend dafür sein, mit welcher Lebensqualität wir bzw. dann auch unsere Kinder und Enkelkinder leben werden. Schon Albert Einstein fasste den Gedanken der Notwendigkeit sich mit der Zukunft zu befassen, sehr gut mit den Worten „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben“, zusammen. 

Wenn wir nicht selbst zur Einsicht und zu einer Handlungsweise kommen, bei der schonender mit unserer Erde umgegangen wird, wird uns die Natur dies gewaltsam abverlangen.

Auch aus Sicht des Wissensmanagements muss erwähnt werden, dass die Norm ISO 9001 von zertifizierten Organisationen fordert, dass sie das Wissen für gegenwärtige und zukünftige Produkte und Dienstleistungen ihren Mitgliedern zur Verfügung stellen. Auch aus diesem Grund ist es wichtig sich mit Zukunftstrends zu befassen.


Negative Entwicklungen

Betrachtet man die Entwicklungen der letzten Jahre und einige Prognosen, so sind folgende Veränderungen erkennbar:

  • Die Klimaveränderung wird sich laut den Vorhersagen sehr negativ auf die Welt und die Bevölkerung auswirken.
  • Es wird für die nächsten Jahre eine Verstädterung vorhergesagt, dass ein Großteil der Menschen in Städten wohnen wird. Dies ist aber kontraproduktiv, wie schon die Erfahrungen in der Corona-Zeit zeigen (Höheres Infektionsrisiko in Städten, Personen in größeren Städten durften teilweise ihre Wohnungen gar nicht verlassen, usw.).
  • Die Kapitalumverteilung nimmt zu, die Armen werden ärmer und die Reichen immer reicher. Aber schon Henry Ford erkannte, dass seine produzierten Autos so billig sein müssen, dass sich auch seine Mitarbeiter diese leisten können, damit er genug Autos verkaufen kann.

Einflüsse denen wir uns stellen müssen

Wenn man die Natur und die Welt näher betrachtet, wird man erkennen, dass es „keine Bäume gibt, die in den Himmel wachsen“, wie man landläufig zu sagen pflegt. Die Natur kennt kein unbegrenztes Wachstum. Es kann nicht immer weiter alles zugebaut werden. Die Menschen werden dies vielleicht, überspitzt formuliert, dann erkennen, wenn die ganze Landfläche der Erde überbaut oder asphaltiert ist und es keine Felder und Wälder etc. mehr gibt.


Weitere zu berücksichtigende Aspekte

Betrachten wir unsere menschliche Gesellschaft als Ganzes, so muss man feststellen, dass nicht das Wirtschaftswachstum zum Selbstzweck, sondern eigentlich ein Wachstum des Wohlstandes der Menschen wichtig wäre. Es gibt sehr wohl auch einen Unterschied zwischen Wohlstand und Reichtum. Um das besser zu erkennen sollten die menschlichen Bedürfnisse analysiert und erfüllt werden, wie Freiheit, intakte Umwelt, Freizeit und Reisen, Sinnhaftigkeit der Beschäftigung, Achtung und Wohlstand, Wertschätzung der Personen. So fordert jetzt die Generation Z, Personen, die um das Jahr 2000 geboren sind, eine Beschäftigung die dem Arbeitsleben einen Sinn gibt.

Bei Betrachtung aller Aspekte muss damit begonnen werden auch die indirekten Kosten mit zu berücksichtigen. Durch unser derzeitiges hektisches Leben fallen hohe Kosten für Umweltschutz etc. an, so zum Beispiel soll das Trinkwasser teurer werden, weil das Nitrat durch Überdüngung in der Landwirtschaft entfernt werden muss oder Flussbegradigungen wieder renaturieren werden müssen usw. Auch durch den vorhandenen Stress und die Hektik werden die Menschen krank, was höhere Kosten durch Krankheit verursacht. Weiterhin verursachen Fehl- und Überernährung wiederum Krankheiten, die das Gesundheitssystem belasten. Es ist belegt, dass das Pendeln zur Arbeit der Gesundheit abträglich ist, wie dies z.B. von der Techniker Krankenkasse oder der ikk beschrieben wird. 

Es sollte mehr auf Gesundheit, Umwelt und Tierwohl geachtet werden. Zum Beispiel weniger Fleisch zu konsumieren, dafür qualitativ hochwertigeres, würden dem Tierwohl zu Gute kommen, die Umwelt würde weniger belastet und die Menschen wären zu dem noch gesünder. Glücklicherweise messen jetzt jüngere Menschen diese Gesichtspunkten vermehrt Aufmerksamkeit zu. Nicht nur „Fridays-for-futur“ soll die Bevölkerung aufrütteln. Einige junge Menschen werden sogar Vegetarier oder gar Veganer um dem Tierwohl Beachtung zu schenken und auch um die Umwelt zu schonen und zum Erhalt unserer Erde beizutragen.


Positive Entwicklungen

Es können aber durchaus auch positive Entwicklungen beobachtet werden. Auch die Technik bietet zukünftig Möglichkeiten, besser mit der Umwelt umzugehen, wenn sie nur entsprechen genutzt werden.

Die Digitalisierung ermöglicht eine gewisse Dezentralisierung so dass man hier die Möglichkeit bekommt auch außerhalb von größeren Städten einfacher zu leben und zu arbeiten. Durch Home-Office können unnötige Fahrten zur Arbeit und zurück, die Umweltverschmutzung (Feinstaubbelastung, Kohlendioxid und Stickoxidausstoß), Zeitverlust und Hektik verursachen, vermieden werden. Video-Konferenzen können dazu beitragen, Reisetätigkeiten, zu denen auch Flugreisen mit den hohen Umweltbelastungen zählen, zu reduzieren.

Als weiteren Aspekt wurde die Arbeitswelt an sich betrachtet. Ein wesentlicher Aspekt stellt die Überlegungen zur 4-Tage-Woche dar, die auch in einem Artikel auf Xing diskutiert wurde. auch eine 4-Tage-Woche würde die Fahrten zur Arbeit wesentlich verringern.

Die aufkommende Sharing-Kultur – gemeinsame Nutzung von Werkzeugen, Autos usw. -  hilft Ressourcen zu sparen. 

Durch Additive Fertigung, auch 3D-Druck genannt, können teilweise weite Lieferwege ersetzt werden. Die Teile können vor Ort gedruckt werden, was eine lokalere Produktion ermöglicht und auch eine Individualisierung der Produkte ermöglicht. Die Lagerhaltung und teilweise Überproduktion von Ersatzteilen kann durch 3D-Druck auch reduziert werden.

In verschiedenen Städten, über Deutschland verteilt, entwickeln sich Gemeinschaften solidarischer Landwirtschaften, SoLawi genannt. 

Eine weitere positive Entwicklung stellen die Reparaturkaffees dar, die in einigen Städten entstehen, um Elektrogeräte und andere Gerätschaften länger am Leben zu halten. Nur bei den Automobilen  diskutiert man leider immer mal wieder über Abwrackprämien. Die älteren Autos werden dann z.B. nach Afrika geschafft, wo dann der Katalysator ausgebaut wird, die Materialien teuer verkauft werden und dann diese Autos als Dreckschleudern noch die Umwelt verschmutzen. Das zeigt, dass es unbedingt eine Strategie gegen Obsoleszenz braucht. Hierzu ist im Transfermagazin von Steinbeis ein sehr interessanter Artikel mit dem titel "Wie Maschinen im Alter länger fit bleiben" veröffentlicht worden.


Gedankliche Ansätze um die Ressourcen noch weiter zu schonen 

Es sollte noch mehr die Wertschätzung gegenüber Mitmenschen, Tiere und auch der Natur gegenüber entwickelt werden. Es sei hier noch auf ein sehr interessantes Video zur nachhaltigen Ernähung von Dr. Melanie Speck vom Wuppertaler Institut verwiesen. Am 28.3.2021 (Spiegel vom 28.3.2021) wurde berichtet, dass das Bundesumweltamt eine Halbierung des Fleischkonsum fordert, dafür besser Qualität. 

Ein weitere Ansatz sollte darin bestehen, die Mobilität als Ganzes zu überdenken, welche Reisen notwendig sind und wie diese am ressourcenschonensten zu bewältigen sind. In diesem Zusammenhang hat das Wuppertaler Institut auch den Zusammenhang zwischen Arbeit, Arbeitsweg und Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit untersucht, in dem Bericht „Arbeit ist das halbe Leben“. 

Auch die Reise zur Herstellung der verschiedenen Produkte sollte überdacht werden. Hierbei haben auch die Verbraucher ein gewisse Möglichkeit, bei der Auswahl der Produkte, die sie kaufen. Welche Reisen z.B. T-Shirts schon hinter sich haben, bis sie im Laden ankommen, wurde vom Bundesumweltamt untersucht und veröffentlicht.  

Es sollte bei den Überlegungen das ganze System und nicht nur einzelne Aspekte, Bereiche und Themen betrachtet werden.

Das Wuppertaler Institut hat dazu die Möglichkeit der Ressourcenschonung in einem Postwachstumsprozess untersucht.: „Ressourcen mit neuen Lebens- und Wirtschaftsweisen schonen“

Zu diesem komplexen Gebiet der Ressourcenschnumg liefert das Buch „Suffizienz: Die Konsumgesellschaft in der ökologischen Krise (Wuppertaler Schriften zur Forschung für eine nachhaltige Entwicklung)“ weitere Informationen.

Interessante Ansätze, wie der Wohlstand für die Bevölkerung gesteigert werden kann und eine Erklärung warum derzeit ein ständiges Wirtschaftswachstum notwendig erscheint, liefert das Buch „Das Experiment von Wörgl“.


Zu erwähnen ist, dass die Links zum Wuppertaler Institut alle deren Newsletter vom August 2020 entnommen sind.


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